Die Funktion des Hundes hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Der frühere Jagd-, Hüte- und Treibhund ist heute in der Regel arbeitslos. Heute werden Hunde hauptsächlich als Freund, Familienmitglied und Begleiter gehalten, was auch meist mit Bravour gelingt. Doch es gibt in unserem sozialen Umfeld häufig Faktoren, die das Zusammenleben nicht einfach machen.


Für bestimmte Aufgaben selektiert, dürfen die meisten Familienhunde ihre genetischen Dispositionen nicht mehr ausleben. Daraus können unerwünschte Verhaltensweisen entstehen wie Wildern und Hetzen, Aggressionen gegen Menschen oder Hunde, Unsicherheiten und Ängste die den Halter meist in unangenehme Situationen bringen.
Das heißt nicht dass man auf die Jagd gehen oder sich ne Schaafherde anschaffen muss, um seinen Hund in seiner Disziplin zu fördern und seine Triebe in geeignete Bahnen zu lenken.
Die Anforderungen an die Hundehaltung in unserer Gesellschaft werden nicht ohne Grund immer strenger, auch wenn ich manche Regelungen (z.B. Listenhunde) zum Teil sehr fragwürdig finde, sollte es dennoch klar sein dass die Umwelt immer Vorrang hat!
Ein gut erzogener Hund erfreut nicht nur Sie selbst, sondern ebenso unsere Mitmenschen.
Ich werde immer wieder gefragt nach welcher Methode ich arbeite oder was ich von der Methode X halte. Dazu muss erstmal gesagt werden dass es diese eine "Zaubermethode" nicht gibt, Hundeausbildung muss individuell sein. Je nach Alter, Vorgeschichte, Ausbildungsstand, Temperament und Neigungen des einzelnen Hundes. Ich halte nichts von lizenzierten Methoden, "Hundeflüsterer" aus den Medien, non-verbaler Erziehung, Softie-Methoden oder gar
anti-autoritärer Erziehung. Autorität gehört zum normalen Sozialverhalten der Hunde. In der Natur gibt es zwei Rollen: Die des Rudelführers und die des Mitglieds.
Autorität erreicht man nur durch üben, durch Korrekturen, durch mentale Entschlossenheit und die Bereitschaft zu agieren, nicht nur zu reagieren, um den Hund in jeder Situation führen zu können.
Doch nicht nur Autorität, auch Einfühlungsvermögen, Zuverlässigkeit, Liebe und Respekt gehören zu einer harmonischen Mensch-Hund Beziehung.

Was Hunde brauchen ist Klarheit, das gelingt nicht durch ständiges Leckerlie geben oder Ablenkungsspiele. Ich bin nicht gegen die Gabe von Leckerlies oder Spielzeug, wohl dosiert im richtigen Moment gerne. Korrekturen sind unerlässlich, welche aber konsequent und vor allem kompetent ausgeführt werden sollten. Wenn sie beim Spazierengehen bei jedem entgegenkommenden Hund an der Leine rucken müssen, gibt es für ihren Hund keine Klarheit darüber was er wirklich tun soll. So viel wie nötig und so wenig wie möglich sollten Korrekturen ausgeführt werden.

Mein Ziel ist es, aus Hund&Halter ein harmonisches Team zu formen, ein ausgeglichener Hund, der sich in der Öffentlichkeit "zu benehmen" weis und der sich gegenüber fremden Personen und Seinesgleichen neutral verhält.
Regelmäßige Fortbildung und der Austausch mit Kollegen sind für mich selbstverständlich.